Vererbungsform
Geschlechtsgebundene Vererbung: Die wohl am häufigsten vorkommende
Vererbungsform ist die geschlechtsgebundene Vererbung. Die Farbe ist an das
Geschlecht gebunden, wobei der Hahn 2 Faktoren (XX), die Henne nur ein
Faktor (X) braucht um die entsprechende Farbe zu zeigen. Bei der
Geschlechtsgebundenen Vererbung gibt es nur
Farbvögel beiderlei Geschlechts der entsprechenden Mutation und spalterbige
Hähne, spalterbige Hennen gibt es nicht. Mehrfach Spalthähne, z.B. 3-fach
spalt, sind ohne weiteres möglich, z.B. Glanzsittich wildfarbig/I/Z/L,
wobei die Angabe hinter dem Schrägstrich / die Spalterbigkeit angibt, hier
z.B. ein Glanzsittich Hahn, wildfarbig spalt in Isabell, spalt in Zimt und
spalt Lutino.
Aus diesem wildfarbigen 3-fach spalt Hahn verpaart mit einer wildfarbigen
Henne können fallen: Hennen: in Isabell, Zimt und Lutino, sowie
kombinationsfarben: Isabel-Lutino, Isabell-Zimt, Zimt-Lutino, weiterhin
wildfarbige Hennen. Alle Hähne aus dieser Verpaarung sind wildfarbig, ca. 50%
hiervon sind jedoch spalt in den Farben: Isabell, Zimt und Lutino bzw.
einfach, zweifach und dreifach spalt. Die wildfarbigen
Hähne sind äußerlich nicht von den spalterbigen Hähnen zu unterscheiden,
deshalb spricht man hier von so genannten Verdacht spalter Hähnen. Die
spalterbigen Hähne lassen sich nur durch gezielte Weiterzucht heraus finden.
Die beste Verpaarung ist wildfarbe/spalt mal Farbvogel oder Farbvogel mal
Farbvogel hierbei fallen nur Farbvögel bzw. spalter Hähne.
Rezessive Vererbung: Die zweithäufigste vorkommende Vererbung ist die rezessive Form.
Rezessiv= zurückweichend, unterdrückt, bzw. verdeckt, nicht direkt sichtbar. Bei dieser
Vererbung gibt es Farbvögel und spalterbige Hähne und Hennen. Farbvögel fallen jedoch nur,
wenn beide Elterntiere zumindest spalt in der entsprechenden Farbe sind.
Falben und Gelbe Bourkesittiche sowie alle Farbschläge der Schmucksittiche,
ausgenommen der Schecken, vererben z. B. rezessiv. Die beste Verpaarung ist
wildfarbe/spalt mal Farbvogel oder Farbvogel mal wildfarbe/spalt, bei dieser
Verpaarung fallen Farbvögel und alle wildfarbigen Tiere sind spalt in der
entsprechenden Farbe.
Dominante Vererbung:
Vorherrschend, Eigenschaft eines Alles sich bei der Merkmalsausbildung
durchzusetzen bzw. direkt, hervortretend. Bei dieser Vererbungsform gibt es keine spalterbigen Vögel. Entweder sind die Tiere
wildfarbig oder Sie sind in Farbmutation anzutreffen, dabei ist es
gleichgültig ob der Hahn oder die Henne die Farbe trägt. Es gibt jedoch 1
Faktorige und 2 Faktorige Vögel die äusserlich nicht zu unterscheiden sind.
2 Faktorige Vögel werden über 1 Faktorig mal 1 Faktorig gezogen. Graugrüne
Glanzsittiche und Graugrüne Schönsittiche sowie Schecken Schmucksittiche
vererben z. B. Dominat.
Intermediäre Vererbung:
Intermediär= dazwischen, bisher nur als Dunkelfaktor bei den Schönsittichen
bekannt, bestimmt die Tiefe eines Farbtones. Da dieser Dunkelfaktor keine
Farbe ist, sondern eine Eigenschaft, welche die Farbtiefe bestimmt kann er
auch auf anderen Farben angewandt werden, etwa auf hellblau. So ensteht dann
Kobaltblau und Mauve . Über Dunkelgrün mal Dunkelgrün fallen Olive Schönsittiche.
Weitere Kombinationen der einzelnen Vererbungsformen sind in
allen Varianten möglich, z. B. Rezessiv mal geschlechtsgebunden, bei
den goldgelben Schönsittichen, neuer Name Opalin-Gelb, oder Rubino
Bourkesittiche, Geschlechtsgebunden mal Geschlechtsgebunden. Weiterhin
können Dominante und Intermediäre Vererbungsformen eingekreuzt werden.
Vererbung der Gene
Ein neues Lebewesen entsteht durch die
Verschmelzung der weiblichen Eizelle mit dem männlichen Samen. Dieser
Vorgang ist allgemein durch den Begriff
Befruchtung bekannt. Die befruchtete Eizelle (Zygote)
und jede normale Körperzelle teilt sich so, dass in jeder neuen Zelle
jeweils wieder der doppelte Chromosomensatz enthalten ist.
Alle Gene sind Paarweise vorhanden. Jeder
Paarteil wird als Allel
bezeichnet. Bei ungleichen Allelen bestimmt das Dominierende Allel
das Äußere Erscheinungsbild des Tieres. Die Äußere Erscheinung nennt man
Phänotyp. Der Phänotyp ist immer sofort
erkennbar wie z.B. Albino, Naturfarben, usw.. Vom inneren Typ (Genotyp)
lässt sich Äußerlich nur die Dominierende Hälfte erkennen.
(Homozygot)
Homozygote Tiere sind Reinerbige Tiere.
Diese Tiere entstehen wenn die beiden von den Eltern Tieren vererbten Gene
gleich sind (z.B. Naturfarben, Albino, usw.). Der Name Homozygot setzt sich
aus Homo = gleich und Zygote = Eizelle zusammen. (Heterozygot) Heterozygote
Tiere sind Spalterbiege Tiere. Diese Tiere entstehen wenn die beiden
vererbten Gene der Elterntiere verschieden sind. Zum Beispiel wenn ein Tier
eine Albinoinformation vererbt und das andere eine Normale. Der Name
Heterozygot setzt sich aus Hetero = verschieden
und Zygote = Eizelle zusammen. Die
Art der Zellteilung bezeichnet man als erbliche Zellteilung oder
Mitose. Im Gegensatz zur Mitose teilen
sich die Keimzellen (Gameten) durch
die Reduktionsteilung (Meiose).
Bei der Meiose wird der Chromosomensatz halbiert. Die Keimzellen enthalten
also nicht alle Chromosomen sondern nur die hälfte, die bei der Befruchtung
zusammen wieder den kompletten Satz der Chromosomen ergeben. Diese
Reduktionsteilung ist ein komplizierter und mehrstufiger Prozess. Es können
einzelne Chromosomenstücke ausgetauscht werden und es bleibt dem Zufall
überlassen, welche der beiden Autosomen in die jeweilige neue Zelle wandert.
Wir vermuten zurecht das Chaos. Doch gerade dieses Chaos führt zu einer
kräftigen Durchmischung der Gene in jeder neuen Generation und zu einer
Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten. Hier ist auch die Ursache zu sehen,
weshalb auch die Gene der Großeltern und sogar noch weiter zurückliegender
Generationen mehr oder weniger kräftig mitmischen. Dieser Vorgang
entscheidet auch über die Geschlechtsbestimmung. Diesen interessanten Aspekt
- Hahn oder Henne, wollen wir einmal etwas näher betrachten. Jeder
Elternteil gibt nur ein Chromosom seines Chromosomenpaares an die Nachkommen
weiter. Die männlichen Tiere (Hähne, auch als
1,0 bezeichnet) verfügen über zwei X-Chromosomen
( XX ), die weiblichen Tiere (Hennen
auch als 0,1 bezeichnet) jedoch über ein X-Chromosom
und ein Y-Chromosom ( XY ).
Die Nachkommen werden entweder männlich oder weiblich, z. B. das 1. X
des Männchens und das 1. X des Weibchens macht XX, also wieder ein Männchen;
treffen aber das 1. X des Männchens auf das Y des Weibchens, so entsteht XY,
ein Weibchen; das 2. X des Männchens und das 1. X des Weibchens = XX (ein
Männchen), das 2. X des Männchens auf das Y des Weibchens = XY (ein
Weibchen) siehe nachstehende Grafik.